Abstract | Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Humanismus“ mit dem Ziel, den Schüler*innen am Beispiel eines Romanauszugs mit ethischem Schwerpunkt zu zeigen, wie wichtig es ist zu lesen, Gewalt zu vermeiden. Durch Beispiele aus dem 15. und 20. Jahrhundert soll verdeutlicht werden, dass Extreme nicht lohnenswert sind und dass es wichtig ist, eine eigene Meinung zu haben und diese öffentlich zu vertreten. Dabei sollen die Lernenden sich kritisch gegenüber undurchdachtem Gehorsam stellen und kontinuierlich neues Wissen erwerben, um selbstständig denken und fundierte Entscheidungen treffen zu können. Ein zentraler Aspekt ist das tiefgründige Lesen, das als essenziell für selbstständiges Denken vorausgesetzt wird. Obwohl die Praxis des tiefgründigen Lesens in kroatischen Schulen oft vernachlässigt wird, ist sie entscheidend, um einer geschulten, aber paradoxerweise ungebildeten Gesellschaft entgegenzuwirken. Im Ethikunterricht des kroatischen Gymnasiums, insbesondere im ersten Jahr, wird empfohlen, relevante Sekundärliteratur einzubeziehen. Hierfür eignet sich besonders Stefan Zweigs Roman Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam, da er nicht nur die historischen Umstände beschreibt, die mit aktuellen Kriegen vergleichbar sind, sondern auch sprachlich und literarisch anspruchsvoll ist. Zweigs Roman bietet weiterhin zahlreiche literarische Stilmittel, die einen bereichern, und fördert sowohl sprachliche als auch (inter)kulturelle Kompetenzen. Durch die Bearbeitung des Humanismus als Denkströmung anhand von diesem Roman nach dem CLIL-Ansatz im Ethikunterricht verbessern die Schüler*innen nicht nur ihre Ethik- und Sprachkenntnisse, sondern lernen auch, offen und empathisch zu diskutieren. Da es keine spezifischen Lehrmaterialien für eine solche Unterrichtsstunde, die dem Humanismus gewidmet ist, im Ethikunterricht auf Deutsch gibt, bietet diese Diplomarbeit dazu einen Vorschlag an. |